Der Zeitpunkt für seine Unternehmensgründung war ideal: In den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickelte sich die Optikbranche mit einer bis dahin nie da gewesenen Dynamik. Während Brillen vorher meist aus Nickel oder Stahl gefertigt wurden, setzte man nun auch verstärkt Kunststoffe und spezielle Oberflächenveredelungen ein. Die Anzahl an unterschiedlichen Fassungen und Gläsern auf dem Markt nahm rasant zu. Die Brille entwickelte sich binnen kurzer Zeit vom medizinischen Hilfsmittel zum modischen Accessoire. Doch der talentierte Jungunternehmer Hans Bode wollte noch mehr: Der Kunde und seine Zufriedenheit standen für ihn im Vordergrund – und dieses serviceorientierte Vorgehen war in jener Zeit keineswegs selbstverständlich. Tatsächlich glichen Optiker eher Apothekern: passiv hinterm Tresen wartend wurde das Brillenrezept entgegengenommen und ausgeführt. Hans Bode war aus anderem Holz geschnitzt: kontaktfreudig ging er auf seine Kunden zu und ihre Bedürfnisse standen für ihn an erster Stelle – bis heute ist dies der Kern der Bode-Philosophie.
Ohne das Engagement seiner Frau Käte wäre die Geschichte von Optiker Bode jedoch schnell beendet gewesen, denn ein gutes Jahr nach der Gründung brach der zweite Weltkrieg aus. Hans Bode musste zur Wehrmacht und wurde dort als Funker ausgebildet. 1943 wurde das Geschäft bei einem Bombenangriff in Hamburg fast vollständig zerstört. Doch Käte Bode wollte sich nicht unterkriegen lassen. Sie legte eine so genannte „Kriegsprüfung" als Augenoptikerin ab und eröffnete kurzerhand ein neues Optiker Bode-Fachgeschäft in Hamburg-Bergedorf.
Dank Käte Bodes zupackenden Naturells konnte man bei Optiker Bode unmittelbar nach dem Krieg wieder mit der Brillenfertigung starten. In einer Zeit des Hungers und des allumfassenden Mangels brachten Käte und Hans Bode das kleine Unternehmen wieder zum Laufen. Bereits 1946 eröffneten sie die zweite Filiale in Geesthacht. Der Grundstein für die über 85-jährige Erfolgsgeschichte war gelegt.